Das Schützenheim
Die Schützenkompanie Kitzbühel wurde nach dem Krieg am 21. Juni 1959 wiedergegründet. Mangels eines eigenen Heimes mußten jedoch ihre Zusammenkünfte in Gaststätten durchgeführt werden. Fahne und Gewehre wurden in einem Raum der Feuerwehr verwahrt, auf deren Platz mitunter auch exerziert wurde, und für das Stopfen von Munition zum Schießen von Generaldechargen sorgte vor der Ausrückung der Waffenmeister.
So geschehen bis zum Jahr 1968. In diesem Jahr wurden unter Bürgermeister Hermann Reisch der Schützenkompanie, der Schützengilde, dem Kameradschafts- und dem Kaiserjägerbund im 1. Stock der "Alten Schule" in der Pfarrau zwei kleine, unbenützte Klassenzimmer als gemeinsame Heimstätte zugewiesen.
Damit war zumindest einmal für das Innenleben dieser vier Traditionsverbände eine Unabhägigkeit von äußeren Bedingungen gegeben. Doch das räumliche Ausmaß für vier Vereine "unter einem Dach" zeigte sich schon bald als zu eng, zählte doch allein die Schützenkompanie Ende der 70er Jahre über mehr als 120 Aktive. Die Kompanie trat daher auf Suche nach einer eigenen "Herberge" im Jahre 1979 an die Eigentümerin des Hauses, die Stadtgemeinde, mit der Bitte heran, sich das darüber liegende und ungenutzte Dachgeschoß, das wegen seines verstaubten und desolaten Zustandes auch sonst keiner haben wollte, ausbauen zu dürfen.
Diese Initiative fand bei Hans Brettauer als Bürgermeister und seinem Gemeinderat auch sofort ein "offenes Ohr", weshalb auch schon 1980 mit dem Ausbau begonnen werden konnte. Und nach dreijähriger Bauzeit war es dann auch so weit, daß die Kompanie am 23. September 1983 stolz in ihr eigenes Heim einziehen konnte. Stolz darauf deshalb, weil sie sich dieses ohne Zuhilfenahme öffentlicher Mittel in rund 2000 freiwilligen Arbeitsstunden aus eigener Kraft geschaffen hatte.
Mit diesem Heim wurde aber auch die Gemeinde um eine Kultureinrichtung reicher, in der auch schon vielerlei Veranstaltungen, vor allem bodenständiger Art, durchgeführt wurden. Daran änderte sich auch nichts nach dem Brand am 25. November1994, bei dem das Heim zur Gänze zerstört, aber dank abermaliger Eigeninitiative, spontaner Hilfe und gedeckter Versicherung genau ein Jahr später am 25. November 1995 wieder in Betrieb genommen werden konnte.
Das Heim der Schützenkompanie Kitzbühel gehört zu den schönsten des Landes, weshalb es auch gerne besucht wird.