Vereine der Stadt Kitzbühel

Gründung der Kaiserjäger

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Dieses Regiment, welches blos aus Landeskindern gebildet werden soll, wollen Se. k.k. Majestät gleich in seinem Entstehen durch seinen Namen ehren. Auf ewige Zeiten wird es den Namen „Kaiser-Jäger“ tragen.

Dies ist ein Auszug aus dem mit eigenem kaiserlichen Handbillet am 15. Okt. 1815 von Kaiser Franz I. in Basel verfassten Stiftsbrief, der dem Gouverneur von Tirol, Graf von Bissingen, zur allgemeinen Kundmachung übermittelt wurde.

Der 16. Jänner 1816 wird als Geburtstag der Kaiserjäger gefeiert, da an diesem Tag die Aufstellung des Regimentes begann. Als besondere Ehrung sollte das Regiment in alle Zukunft unter dem Namen „Tiroler Kaiserjäger“ in den Listen der kaiserlichen Armee geführt werden. Regimentsinhaber war der Kaiser persönlich, Zweitinhaber und Kommandanten wurden durch ihn ernannt. An die Tauglichkeit wurden hohe Anforderungen gestellt und so manchem Mitglied der kaiserlichen Familie und des Adels aus allen Teilen der Monarchie gereichte es zur Ehre in diesem Regiment als Offizier seine Karriere gemacht zu haben.

Der schwarze Hut mit Federbusch, die grünen Aufschläge am Waffenrock, der braune Tornister, sowie das große Jägerhorn mit dem Tiroler Wappen auf dem Hut wurden zur stolzen Adjustierung des Verbandes. Bei allen Einsätzen bewiesen die Kaiserjäger große Tapferkeit.

Kurze Vereinsgeschichte der Kaiserjäger Kitzbühel

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Mit dem Ende des 1. Weltkrieges ging die ruhmreiche Ära der Tiroler Kaiserjäger zu Ende. Ehemalige aktive Kameraden gründeten im Jahre 1922 den „Tiroler Kaiserjägerbund“. In Kitzbühel lebten noch ca. 70 Kaiserjäger. Auch für sie sollte die Geschichte der Tiroler Kaiserjäger nicht in Vergessenheit geraten. Ihr Ziel waren Traditions- und Kameradschaftspflege. Diese 70 gründeten 1927 den „Tiroler Kaiserjägerbund Ortsgruppe Kitzbühel“.

Der erste Obmann, Josef Krimbacher, gab sofort eine Vereinsfahne in Auftrag, die 1932 feierlich gesegnet wurde. Mit Stolz sind die Kaiserjäger dieser Fahne gefolgt. Sie hat gute und schlechte Zeiten erlebt und auch den 2. Weltkrieg in einem Versteck unbeschadet überstanden. Am 23. Oktober 1949 wurde der Verein nach dem 2. Weltkrieg wiedergegründet. Als Obmänner kamen anfangs nur altgediente Kaiserjäger in Frage. Später konnten auch jüngere in den Kaiserjägerbund aufgenommen werden. 1977 wurde erstmals die Führung des Vereines an die Nachfolgegeneration übergeben. Ök. Rat Alois Pletzer hat die Geschicke des Vereines bis 1996 geleitet und es in dieser Zeit verstanden, wiederum junge Kameraden für die Kaiserjägeridee zu begeistern. Seit dem Jahre 1996 führt Leonhard Moser als Obmann den Verein. Im Jahre 2000 ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die Kaiserjäger erhielten in der Fronfeste ein eigenes Vereinslokal. Durch die Hilfe der Stadtgemeinde und des Stadtbauhofes, aber auch in unzähligen Stunden, die die Kameraden selbst leisteten, wurden vier ehemalige Zellen in ein Schmuckstück verwandelt um das wir von vielen anderen Vereinen beneidet werden. Im Jahre 2002 nahmen wir ein weiteres Großprojekt in Angriff. Unsere Vereinsfahne, die im Jahre 1932 gesegnet wurde, hat im Laufe der Zeit aufgrund der vielen Ausrückungen bei jeder Witterung sehr gelitten. Durch die Spendenfreudigkeit vieler Institutionen aber hauptsächlich der Bevölkerung gelang es uns die finanziellen Mittel aufzubringen und wir konnten bei der Fa. Fahnen Gärtner in Mittersill eine neue Fahne in Auftrag geben. In einem feierlichen Festakt unter Mitwirkung der Ortsgruppen der Tiroler Kaiserjäger, aber auch aller heimischen Traditionsvereine fand die Fahnenweihe statt. Unser Hauptaugenmerk galt in der Folge der Mitgliederwerbung. Zur Zeit hat der Verein 213 Mitglieder, 18 Kameraden tragen die originale Uniform der Tiroler Kaiserjäger.